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Sind Unternehmen für die Life-Balance ihrer MitarbeiterInnen verantwortlich?

In einer Umfrage von Eurofound aus dem Jahr 2020 gaben 29 % der Frauen und 11 % der Männer an, dass es ihnen aufgrund der Familie schwer fällt, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, während 35 % der Frauen und 33 % der Männer angaben, dass die Arbeit sie daran hindert, sich Zeit für ihre Familie zu nehmen.

Die Umfrage ergab außerdem, dass 36 % der Frauen und 28 % der Männer nach der Arbeit zu müde sind, um Hausarbeiten zu erledigen.

Das wohl überraschendste Ergebnis ist jedoch, dass sich 38 % der Frauen und 29 % der Männer immer noch Sorgen um die Arbeit machen, auch wenn sie nicht arbeiten. Insgesamt ergab die Umfrage, dass ein erheblicher Prozentsatz von Frauen und Männern mit kleinen Kindern im ständigen Konflikt zwischen Arbeit und Privatleben stehen.

Wenn diese Probleme, die Stressbewältigung, Zeitmanagement und Resilienzaufbau betreffen, nicht angegangen werden, könnte folgendes passieren:

•    MitarbeiterInnen werden an Burnout erkranken

•    MitarbeiterInnen werden anfälliger für chronische Krankheiten

•    MitarbeiterInnen fühlen sich demotiviert

Diese Umstände werden unweigerlich zu Absentismus und Präsentismus im Unternehmen führen.

Der Preis von Präsentismus

Präsentismus bezieht sich auf Situationen, in denen MitarbeiterInnen zur Arbeit erscheinen, aber auch unterschiedlichen Gründen unproduktiv sind, wie z.B. Burnout, psychische Erkrankungen, Demotivation, fehlende Chemie im Team, Konflikte, Zeitmanagement und Stress.

Die Kosten für Präsentismus sind für ein Unternehmen fast 10 x höher als die für Fehlzeiten (siehe auch Beitrag Präsentismus kostet 10 x mehr als Absentismus).

Abwesende ArbeiternehmerInnen kosteten den ArbeitgeberInnen rund 150 Mrd. US-Dollar pro Jahr, aber diejenigen, die zur Arbeit kamen und nicht voll produktiv waren, kosteten laut BSL-Daten (USA) rund 1.500 Mrd. US-Dollar pro Jahr.

Im Nahen Osten beispielsweise hat die Global Corporate Challenge (GCC) gemäß der neuen GCC Erkenntnisse herausgefunden, dass MitarbeiterInnen im Durchschnitt 57,7 Tage unproduktiv waren, das entspricht fast 3 Arbeitsmonaten!

Das hat mich zum Nachdenken gebracht: Sind Unternehmen für die Life-Balance ihrer MitarbeiterInnen verantwortlich?

Wir haben uns weltweit an ExpertInnen aus verschiedenen Branchen gewandt und ihnen zwei Fragen gestellt:

  1. Spielen Unternehmen eine Rolle bei der Entwicklung der Life-Balance ihrer MitarbeiterInnen?
  2. Was können Unternehmen tun, um ihren MitarbeiterInnen dabei zu helfen, eine ausgeglichene Life-Balance zu erreichen?

Flexible Arbeitszeiten, Fernarbeit, Verständnis für die individuellen Bedürfnisse der MitarbeiterInnen und Zeit für die Familie und Freizeitaktivitäten sind die allgemeinen Empfehlungen, die von unseren Befragten zur Unterstützung der Life-Balance genannt wurden.

Spielen Unternehmen eine Rolle bei der Entwicklung der Life-Balance ihrer MitarbeiterInnen?

Alle HR-ExpertInnen, die wir kontaktiert haben, beantworten diese Frage mit Ja.

Hier sind ein paar der Highlights aufgelistet, wie Unternehmen lt. HR-ExpertInnen ihre MitarbeiterInnen unterstützen können:

  • Bereitstellung flexibler Arbeitsmöglichkeiten.
  • Das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen fördern.
  • Richtlinien und Prinzipien entwickeln, wie eine gesunde Life-Balance aussehen könnte.
  • Nominierung von Life-Balance-PartnerInnen zur Förderung von Life-Balance in Unternehmen.
  • Erstellen von Richtlinien, die helfen, ein ausgewogenes Leben zu führen, wie z.B. flexible Arbeitszeiten, Fernarbeit, Krankenstand, höheres Gehalt und Ermäßigungen für Freunde und Familie.
  • Durchführung von Sensibilisierungssitzungen zum Thema Produktivität am Arbeitsplatz und ein ausgewogenes Privatleben Hand in Hand.
  • Durchsetzung einer Grenze, die Arbeitszeit von Freizeit trennt.
  • Effizientes Arbeiten, nicht mehr Arbeit fördern. Angebote schaffen für flexibles und mobiles Arbeiten, Freiwilligenarbeit und Bewegung während der Arbeitszeit.
  • Nicht von MitarbeiterInnen verlangen, ihr Privatleben zugunsten ihrer Arbeitssicherheit zu opfern oder ihren Lebensunterhalt über ihre Familie zu stellen.
  • Einen guten Weg finden, auf die individuellen Bedürfnisse der MitarbeiterInnen einzugehen, indem die unterschiedlichen Lebensphasen jener berücksichtigt werden. Beispielsweise haben junge Eltern andere Herausforderungen zu bewältigen als kinderlose MitarbeiterInnen.
  • Sicherstellen, dass die MitarbeiterInnen die richtigen Werkzeuge erhalten, um ihre Aufgaben bestmöglich erfüllen zu können. Dies kann in Form von Flexibilität für berufstätige Eltern, Fernarbeitsoptionen und realistischen Erwartungen gegenüber KundInnen erfolgen.
  • Aufbau einer Arbeitsplatzkultur, die motivierend, anregend und zweckorientiert ist, um den MitarbeiterInnen ein Gefühl von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu vermitteln.
  • Bereitstellung von Lebensversicherungen, zusammen mit Krankenversicherungen. Förderung von Teambuilding-Aktivitäten und Sensibilisierungskampagnen, Teambesprechungen außerhalb des Büros abhalten, ohne über die Arbeit zu sprechen.
  • Festlegen einer Vorgehensweise, um die Organisation von innen heraus zu verändern. Es sollte ganzheitlich angegangen und auf allen Ebenen der Organisation integriert werden. MitarbeiterInnen schulen, ihnen die richtigen Tools und Initiativen zur Verfügung stellen, und ihnen ermöglichen, ihr Verhalten und ihre Einstellung anzupassen und zu verändern.
  • Das mentale, emotionale und körperliche Wohlbefinden zu einer Priorität und nicht zu einen Add-on machen. Urlaub auf Jahresbasis obligatorisch machen, um sicherzustellen, dass alle MitarbeiterInnen ihre Auszeiten erhalten.

Life-Balance für dein Unternehmen erreichen

Durch ein besseres Verständnis der aktuellen Situation des Unternehmens, sowie der Probleme, mit denen die MitarbeiterInnen in dieser Krisenzeit konfrontiert sind, kannst du bessere Wege finden, um auf ihre Bedenken einzugehen und ihnen zu helfen, ein ausgewogenes Leben zu führen. Verstärke und setze eine Arbeitskultur durch, die dazu ermutigt, MitarbeiterInnen zuzuhören und sie zu unterstützen, insbesondere in einer so schwierigen und herausfordernden Zeit.

Ich rate jeder Organisation - und zwar ab jetzt, nicht erst morgen - an einem Gesundheitsplan für ihre MitarbeiterInnen zu arbeiten.

Es sollte ein langfristiger Plan mit schnellen kurzfristigen Maßnahmen sein. Es geht nicht um einen Kurs oder ein Webinar, es geht um eine Strategie und Meilensteine, die gemessen werden können, um auch den enormen ROI des Geldes zu sehen, das dafür investiert wird.

Es gibt so viele Organisationen, die helfen, dies nicht nur anzuwenden und den ROI zu berechnen, sondern auch bei der Berechnung der Abwesenheits- und Präsentismusrate helfen und eine vollständige Strategie und einen Plan für die MitarbeiterInnen erstellen. Erfahre mehr darüber, wie U-Grow dir dabei helfen kann.

Korayem Razik

Unternehmens- und Resilienzcoach/ Gründer und CEO von U-Grow GmbH

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