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Internationaler Frauentag: Nur jeder 5. Platz in IT-Studiengängen von einer Frau belegt

Die IT-Branche bietet Top-Jobs für Frauen, das Potenzial in der IT-Ausbildung muss dringend besser ausgeschöpft werden

Am heutigen Internationalen Frauentag zeigt der Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) die Chancen für Frauen in der IT auf und ist in Gedanken vor allem bei den Frauen aus der Ukraine. 

Am internationalen Frauentag ist es besonders jetzt ein Gebot der Stunde ukrainischen Frauen, die IT-Expertise haben, den Einstieg in die IT rasch zu ermöglichen. Dazu braucht es eine schnelle Anerkennung der Ausbildungsnachweise und Vermittlung in die Jobs. Die zuständigen Ministerien sind aufgefordert für die transparente Umsetzung zu sorgen. Der Fachverband UBIT ist mit seinen Expertinnen und Experten gerne behilflich.

Fachkräfte werden händeringend gesucht, wie auch die aktuell bestehende Diskrepanz des Frauenanteils im IT-Sektor gegenüber dem Rest der Wirtschaft zeigt: So betrug der Frauenanteil im Jahr 2020 bei den unselbständigen Beschäftigten im IT-Sektor 28,5%, in der Gesamtwirtschaft sind es hingegen 46,4%.

Ein ähnliches Bild ist auch in den österreichischen Hochschulen zu sehen: Gerademal jeder fünfte (19,9% auf den Universitäten, 22,7% auf Fachhochschulen) IT-Studienplatz wird von einer Frau belegt, wie der IKT-Statusreport des Fachverbands UBIT festhält. Nur 15,6% aller Universitäts- bzw. 18,9% aller FH-Studienabschlüsse im IT-Bereich werden von Frauen gemacht. Zum Vergleich: Der Frauenanteil an allen Studiengängen an heimischen Hochschulen liegt bei den Universitäten bei 53,7 % und bei den FHs bei 51,3 %. Die IT-Hochschulbildung muss daher für Frauen attraktiver gemacht und beworben werden.

Was im Studium beginnt, setzt sich in der Wirtschaft fort: Jeder Studienplatz, der nicht belegt wird, ist eine IT-Fachkraft, die später fehlt. Mehr als 24.000 IT-Fachkräfte fehlen aktuell in Österreich – in den nächsten fünf Jahren könnten es bis zu 30.000 sein.

Die Dropout-Quote ist bei IT-Studiengängen generell bei Frauen sehr hoch

Teilweise liegt diese bei bis zu 47 %. Besonders Frauen brechen ihr Studium vorzeitig ab: An Universitäten liegen die Dropout-Quoten bei Frauen bei 43,2% in Bachelorstudiengängen und bei 46,9% in Masterstudiengängen. An Fachhochschulen liegen diese bei 46,7% (Bachelor) bzw. bei 45,3% (Master). Die Anzahl der Frauen, die sich für ein IT-Studium interessieren, ist gering, und hinzukommt, dass jede zweite Studierende ihr Studium abbricht.

IT-Studiengänge müssen für Frauen demnach dringend attraktiver gemacht werden. Dies beginnt jedoch schon viel früher: Diese Erkenntnisse belegen die Forderung des Fachverbands, IT-Bildung praxisorientiert und breit angelegt an allen Volksschulen, AHS und HTL anzubieten, einmal mehr. Denn: Je mehr Mädchen die IT schmackhaft gemacht wird, desto mehr Frauen würden in der IT-Branche arbeiten. In einer Branche, der bis zu 30.000 Fachkräfte fehlen werden, ist jede und jeder einzelne dringend gebraucht.