IT-Trends, die Sie 2025 auf dem Schirm haben sollten
Unternehmen sowie Einzelpersonen stehen vor der Herausforderung, sich nicht nur auf diese Veränderungen vorzubereiten, sondern die Chancen der digitalen Zukunft auch optimal zu nutzen. Gleichzeitig gilt es gewisse ethische und sicherheitstechnische Fragen bewusst wahrzunehmen, die diese Technologien aufwerfen.
IT- und KI-Trends
Folgende Trends werden die Zukunft prägen und nachhaltig verändern:
1. Trend: Quantencomputing
Diese Technologie wird Branchen revolutionieren – sie verbessert alles von der Entwicklung diverser Klimamodelle bis hin zur Medikamentenentwicklung, insbesondere in Kombination mit künstlicher Intelligenz.
Das hat allerdings auch Risiken. Bestehende Algorithmen, die aktuell für Verschlüsselung eingesetzt werden, müssen in den nächsten Jahren ausgetauscht werde. Denn durch das Aufkommen des Quantencomputings können herkömmliche Verschlüsselungen geknackt werden. Sie ermöglichen die Lösung komplexer Probleme, für die bisherige Computer eine sehr lange Zeit bräuchten.
Auch wenn diese Umstellung erst in ein paar Jahren sein wird, ist es auch 2025 schon ein Thema. Diese Umstellungen dauern einerseits Jahre, andererseits können gestohlene Daten, die heute verschlüsselt sind, zukünftig entschlüsselt werden. Unternehmen sollten bereits jetzt die Implementierung postquantenkryptographischer Verschlüsselungsmethoden vorbereiten, um zukünftigen Sicherheitsrisiken vorzubeugen.
2. Trend: Energieeffizientes Computing
Angesichts des steigenden Energieverbrauchs durch energieintensive Technologien wie KI wird die Entwicklung energieeffizienter Computersysteme immer wichtiger. Neue Computing-Technologien versprechen in den nächsten Jahren erhebliche Steigerungen der Energieeffizienz. So lassen sich z. B. durch die Optimierung von Algorithmen-Berechnungen schneller durchführen, was den Energieverbrauch reduziert.
3. Trend: Neurologische Verbesserung
Technologien zur Verbesserung der kognitiven menschlichen Fähigkeiten (Neurological Enhancement) ist in vielen Bereichen stark im Kommen. Auch Arbeitnehmer:innen können beispielsweise bei der Weiterbildung unterstützt werden. Laut dem Marktforschungsinstitut Gartner werden bis 2030 60 % der IT-Beschäftigten durch Technologien wie bidirektionale Gehirn-Maschine-Schnittstellen unterstützt und von ihnen abhängig sein. (Quelle: Gartner, Die wichtigsten strategischen Technologie-Trends 2025)
4. Trend: Synergie zwischen Menschen und Maschine
Spatial Computing erweitert die physische Welt auf digitale Weise mithilfe von Technologien wie erweiterter und virtueller Realität, um immersive Erfahrungen zu bieten. Damit wird die Nachfrage nach interaktiven Erlebnissen in den Bereichen Gaming, Bildung und E-Commerce befriedigt, kann aber auch mit Visualisierungstools für Gesundheitswesen verwendet werden. So können Ärzt:innen z. B. beispielsweise komplexe Operationen vorab planen oder Kund:innen AR-Apps nutzen, um Produkte in ihrer eigenen Umgebung zu betrachten und anzupassen, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.
Auch im Bereich der Produktion und Lagerhaltung wird der Anteil an KI und KI-geführten Maschinen steigen. Laut Gartner werden bis 2030 voraussichtlich 80 % der Menschen täglich mit intelligenten Robotern zusammenarbeiten. (Quelle: Gartner, Die wichtigsten strategischen Technologie-Trends 2025)
5. Trend: Agentenbasierte KI und KI-augmentierte Arbeitsplätze
Die Entwicklung von KI für komplexe Aufgaben, ohne detaillierte Programmierung, wird voranschreiten. Das Marktforschungsinstitut Gartner kommt zu dem Schluss, dass bis 2028 voraussichtlich 15 % der alltäglichen Arbeitsentscheidungen autonom durch KI-Agenten getroffen werden (Quelle: Gartner, Die wichtigsten strategischen Technologie-Trends 2025). Diese Softwareprogramme können eigenständig Entscheidungen treffen und Maßnahmen ergreifen, um bestimmte Ziele zu erreichen. KI wird durch diese nahtlose Integration in die Arbeitswelt nicht nur Routineaufgaben automatisieren, sondern auch Kreativität und Entscheidungsfindung unterstützen. Je mehr Integration dieser Technologie desto mehr Verantwortung sollte der KI-Aufsicht und den Rahmenbedingungen gewidmet werden.
Auch die Softwarebranche verändert sich dadurch und stellt SaaS-Unternehmen (Software as a Service) vor große Herausforderungen. Die bisherigen Geschäftsmodelle, die auf spezialisierten Softwarelösungen mit fest definierten Funktionen basieren, könnten bald überholt sein. Unternehmen, die nicht rechtzeitig auf diesen Trend reagieren, laufen Gefahr, ihre Marktposition zu verlieren. Sie müssen ihre Kompetenzen erweitern, um KI-Technologien und autonome Agenten in ihre Lösungen zu integrieren. Dies erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein neues Verständnis für die Bedürfnisse und Möglichkeiten ihrer Kund:innen.
6. Trend: Human in the Loop
Umso wichtiger ist das richtige Anlernen der KI. Unter dem Prinzip „Human in the Loop“ versteht man die Symbiose zwischen KI und Mensch. Zu Beginn macht eine KI Fehler oder versteht bestimmte Einzelheiten falsch. Durch die Einbindung des Menschen in diesen Lernprozess können diese Fehler korrigiert und das System verbessert werden. KI übernimmt die Aufgabe der Datenverarbeitung und Entscheidungsfindung, während der Mensch als Supervisor fungiert, der die Ergebnisse überprüft, korrigiert und verfeinert. Durch diese Kombination werden die Stärken beider Seiten genutzt: Die Effizienz und Skalierbarkeit der KI sowie die Urteilsfähigkeit, Kreativität und das Kontextverständnis des Menschen, was zu genaueren und zuverlässigeren Resultaten führt.
Die KI arbeitet selbstständig, bis die Hilfe eines Menschen gebraucht wird (z. B. weil ein Ergebnis falsch ist, weil eine Entscheidung getroffen werden muss, weil sie eine Freigabe braucht oder weil ihr vielleicht Infos fehlen). Sobald sie diese Hilfe erhalten hat, arbeitet sie wieder weiter. Es ist also das Gegenteil der aktuellen Nutzung: wir fragen z. B. ChatGPT und verwenden dann diese Info weiter.
7. Trend: KI-Governance-Plattformen
Unternehmen können die rechtliche, ethische und betriebliche Leistung ihrer KI-Systeme verwalten. Diese Plattformen helfen bei der Verwaltung und Kontrolle von KI-Systemen, um deren verantwortungsvolle und ethisch korrekte Nutzung sicherzustellen. Unternehmen, die solche Plattformen nutzen, werden lt. Gartner bis 2028 voraussichtlich 30 % höhere Bewertungen im Kundenvertrauen und 25 % bessere Werte bei der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften erzielen. (Quelle: Gartner, Die wichtigsten strategischen Technologie-Trends 2025)
8. Trend: Nachhaltige KI
Die Entwicklung umweltfreundlicher KI-Lösungen rückt in den Fokus. KI wird nicht nur durch den Einsatz erneuerbarer Energien in Rechenzentren nachhaltiger, sondern optimiert auch Prozesse in verschiedenen Bereichen wie Landwirtschaft und Verkehr, um Umweltauswirkungen zu minimieren.
9. Trend: KI in der Cybersicherheit
Mit der Zunahme von Cyberbedrohungen wird KI eine Schlüsselrolle bei der Automatisierung zur Erkennung von Bedrohungen spielen. KI-gesteuerte Chatbots klären zudem Nutzer:innen über die Vermeidung von Phishing und Social-Engineering-Angriffen auf.
Gleichzeitig wird KI auch genutzt, um anzugreifen und Daten zu stehlen, sodass herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr ausreichen.
10. Trend: Generative Video-KI
Die Erstellung von Videoinhalten mittels KI wird zugänglicher und vielseitiger, was die Art und Weise, wie wir digitale Inhalte produzieren und konsumieren, grundlegend verändern wird. Mit dem Aufkommen von Deepfakes und Fehlinformationen sollte allerdings auch die Notwendigkeit kritischer Medienkompetenzen betont werden. KI wird eine zentrale Rolle sowohl bei der Erstellung als auch bei der Bekämpfung von gefälschten Inhalten spielen, was gesellschaftliche Anpassungen erfordert, um digitales Vertrauen und Integrität zu gewährleisten.
11. Trend: Desinformationssicherheit
Dieser Trend zeigt leider die negativen Auswirkungen, die neue Technologien bringen. Desinformationskampagnen stellen eine wachsende Bedrohung für Unternehmen dar. Zu den gängigen Taktiken der Angreifer gehören die Verbreitung von Deepfakes, Fehlinformationen über soziale Medien, der Einsatz von KI zur Erstellung von Desinformation im großen Maßstab sowie ausgeklügelte Phishing-Angriffe. Um sich zu schützen, benötigen Organisationen einen ganzheitlichen Ansatz, der Technologie, Menschen und Prozesse über verschiedene Abteilungen hinweg vereint und bestehende Systeme auf Schwachstellen überprüft.
Fazit
Die IT- und KI-Trends für 2025 zeigen eine Zukunft, in der Technologie noch tiefer in unser Leben integriert sein wird. Von nachhaltiger KI bis hin zu Quantencomputing – diese Innovationen versprechen, unsere Art zu arbeiten, zu leben und mit der Welt zu interagieren, grundlegend zu verändern. Die zunehmende Integration von KI, die Bedeutung von Sicherheit und Effizienz sowie die Verschmelzung von digitaler und physischer Welt werden die Technologielandschaft in den kommenden Jahren maßgeblich prägen.
Unternehmen und Einzelpersonen sollten sich auf diese Entwicklungen vorbereiten, um die Chancen der digitalen Zukunft optimal zu nutzen. Gleichzeitig müssen wir uns der Herausforderungen bewusst sein, die diese Technologien mit sich bringen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz, Sicherheit und ethische Fragen. Nur durch eine ausgewogene Herangehensweise können wir das volle Potenzial dieser Innovationen ausschöpfen und gleichzeitig eine verantwortungsvolle und nachhaltige digitale Zukunft gestalten.
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