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Auf Wiedersehen, Work-Life Balance

Die Welt hat sich verändert, unser Leben hat sich verändert, unser Lebensstil, unsere Freunde und die Art und Weise, wie wir Dinge betrachten ebenfalls. Ist der Ausdruck „Work-Life-Balance“ also noch aktuell? Siehst du die Arbeit auf der einen und das Leben auf der anderen Seite? Ist deine Arbeit in dein Leben integriert, oder ist sie ein separater Teil deines Lebens geworden?

Work-Life-Balance oder Life-Balance? Und was haben Life-Balance und Resilienz gemeinsam?

Wir haben in den letzten Wochen viele Gespräche zum Thema Work-Life-Balance mit HR-ExpertInnen, AutorInnen und Fachleuten auf diesem Gebiet geführt. Basierend auf diesen Gesprächen war die Antwort JA – jetzt sehen die Leute das anders und machen einen Unterschied.

Hier sind ihre Erkenntnisse

#1 Walter Zinggl

Ich bin ein großer Fan von Life-Balance, weil ich im Grunde mein Berufsleben in einer Werbeagentur begonnen habe und immer davon überzeugt war, und teilweise noch immer bin, dass man, um in einem Dienstleistungsunternehmen arbeiten zu können, eine gewissen Einstellung haben muss. Dies lässt sich am besten so beschreiben: Ein 9 - 5 Job passt in eine Fabrik, jedoch nicht in ein serviceorientiertes Unternehmen, ein Dienstleistungsunternehmen und bestimmt nicht in eine Werbeagentur.

„Ich war davon überzeugt, dass ich mein Berufsleben zu einem Teil meines Gesamtlebens machen musste, weil es keine klare Grenze gab.“ - Walter Zinggl

Ich war immer davon überzeugt, dass ich mein Berufsleben zu einem Teil meines Gesamtlebens machen musste, weil es keine klare Grenze gab. Wenn Sie morgens um 7:30 h von einem Kunden angerufen werden, können Sie den Anruf nicht einfach ablehnen und ihm sagen, dass er um 9h nochmals anrufen soll.

Wenn einem der Beruf gefällt, oder man sich für diesen entschieden hat, weil er etwas in der eigenen Persönlichkeit auslöst, dann ist das aus meiner Sicht nichts, wo man sagen kann, ich arbeite 9 - 5, höre auf und bin außerhalb meiner Arbeitszeit ein anderer Mensch.

#2 Dirk Stoltenberg

Definitiv keine Work-Life-Balance. Weißt du, das klingt so, als ob das Eine gegen das Andere stünde. Das ist kein Wettbewerb. Der Begriff „Life-Balance“ kommt dem meiner Meinung nach am nächsten, ich meine, ich spreche vom persönlichen Lebensstil und von der persönlichen Passform.

- „Was immer du machst, sollte im Gleichgewicht sein. Zu viel Sport ist genauso schlecht, wie zu viel Arbeit.“ - Dirk Stoltenberg

Das spricht für dich als Mensch und alles, was du machst, sollte im Gleichgewicht sein. Zu viel Sport ist genauso schlecht, wie zu viel Arbeit. Die einzige Sache, in der ich nie zu viel geben kann, ist Liebe. Ansonsten sollte alles ausbalanciert sein.

#3 Vera Märk

Life-Balance. Denn wenn ich den Begriff Balance betrachte, entsteht ein Bild von richtig und falsch, gut und schlecht, und wenn Sie Work-Life-Balance sagen, klingt es so, als würden Sie etwas Schlechtes wie Arbeit und etwas Gutes wie das Leben ausbalancieren müssen. Was nicht sein sollte. Beides sollte gut und erfüllend sein.

#4 Bettina Sander

Definitiv Life-Balance. Die Arbeit ist ein wichtiger Teil unseres Lebens, also eine Life-Balance. Wir verbringen so viel Zeit bei der Arbeit, sie ist ein Teil unseres Lebens. Ich glaube, dass sie uns helfen sollte, unser Potenzial zu entdecken und sogar definieren sollte, wer wir als Person im Arbeitsumfeld sind.

- „Unsere höchste Belastbarkeit ergibt sich aus dem Verständnis unserer eigenen persönlichen Mission im Leben und dem Finden des Sinns, warum wir unsere persönliche Mission mit unserer Arbeit in Einklang bringen sollten.“ - Bettina Sander

Unsere höchste Belastbarkeit ergibt sich aus dem Verständnis unserer eigenen persönlichen Mission im Leben und dem Finden des Sinns, warum wir unsere persönliche Mission mit unserer Arbeit in Einklang bringen sollten. Ich denke, das ist die Kombination. Wenn wir also ein Gleichgewicht im Leben haben, wird es auch unsere Belastbarkeit am Arbeitsplatz beeinflussen, davon bin ich überzeugt.

#5 Michael Bub

Ich mag Work-Life-Balance nicht, denn Work-Life-Balance bedeutet, dass man nicht lebt, wenn man arbeitet. Und das ist aus meiner Sicht ein großer Fehler, weil man seine Arbeit genießen muss, dann gehört sie zum Leben dazu und nicht zu sagen, okay, ich lebe nur nach der Arbeit oder davor.

- „Ich mag Work-Life-Balance nicht, denn Work-Life-Balance bedeutet, dass man nicht lebt, wenn man arbeitet. Und das ist aus meiner Sicht ein großer Fehler.“ - Michael Bub

Life-Balance beginnt damit, woher du deine Energie nimmst. Das heißt, nimmst du deine Energie aus deiner Arbeit oder aus deinem Privatleben? Anders gesagt, ist es deine Familie, die dir die notwendige Energie für deine Arbeit gibt? Oder ist es Sport oder ein Hobby aus dem du deine Energie für deine Arbeit schöpfst?

Oder ist es ganz andersherum– manche Menschen schöpfen ihre Lebensenergie aus der Arbeit. Also ja, es gibt einen Zusammenhang zwischen Life-Balance und Arbeit.

#6 Liliane Kuert

Resilienz ist ein sehr wichtiger, entscheidender Teil des Lebens eines Menschen, um eine gute Lebensbalance zu haben. Life-Balance ist aus meiner Sicht also eine sehr gute Mischung aus Arbeit, Privatleben, Familie und Freizeit. Was auch immer du machen willst. Wenn Du bei der Arbeit durch einen Mangel an Ressourcen ausgelaugt bist, dann wird die gesamte Lebensbalance aus dem Ruder laufen.

Arbeit ist normalerweise ein sehr großer Teil unseres Lebens, daher würde ich eigentlich vorschlagen, dass sich MitarbeiterInnen etwas Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, was sie in Bezug auf das Arbeitsumfeld brauchen, um stark zu sein und Energie abseits der üblichen Arbeitsaufgaben sammeln zu können.

- „Wenn sich die Führung mit dem Konzept der Life-Balance-Integration im Unternehmen nicht wohl fühlt, wird es nie umgesetzt, weil es von oben nach unten kommuniziert werden sollte.“ - Liliane Kuert

Ich denke, dass, wenn sich die Führung mit dem Konzept der Life-Balance-Integration im Unternehmen nicht wohl fühlt, wird es nie umgesetzt, weil es von oben nach unten kommuniziert werden sollte. Wenn MitarbeiterInnen das Gefühl haben, dass es nicht der Unternehmensstrategie entspricht, kein Wert darauf gelegt wird und kein internes Marketing dafür existiert, wird es auch nicht umgesetzt. Es wird sich nichts ändern.

#7 Nils Sigwarth

Ich würde es Life-Balance nennen, besonders weil ich in einer meiner früheren Aussagen gesagt habe, dass es für die nächsten Generationen viel flüssiger wird.

Absolut, ja, es gibt eine starke Verbindung. Ich würde sagen, beide sind sehr voneinander abhängig. Ich denke, Resilienz am Arbeitsplatz ist etwas, das wir machen müssen. So managen wir auch die individuelle Life-Balance.

Wissen Sie, früher gab es eine viel größere Trennung zwischen Arbeit und Leben, weil Sie von 8h bis 17h zur Arbeit gingen, dann nach Hause zurückkehrten und ihr Leben spielte sich außerhalb dieser Zeiten ab. In den letzten Jahren und in der nächsten Generation, die jetzt kommt, greift es viel mehr ineinander.

Es gibt sicherlich unterschiedliche Anforderungen, unterschiedliche Erwartungen und ich denke im Moment, dass die ältere Generation diese eher altmodische oder traditionelle Denkweise über Arbeit und Leben hat.

Und jetzt kommt die nächste Generation, die ein ganz anderes Verständnis davon hat, was das Arbeitsleben für sie bedeutet. Sie wollen donnerstags von 14h bis 16h Tennis spielen, weil sie danach ihrer Art von Arbeit nachgehen wollen. Sie machen gerne samstags und sonntags etwas, was zumindest für die Generation meiner Eltern ein No-Go war.

#8 Ralf Althoff

Ich glaube, der Begriff Work-Life-Balance stammt aus der Zeit, als der Taylorismus noch sehr stark war oder erst seit Kurzem abgeklungen ist. Es gibt viele neue Begriffe, wie „New Work“. Aus meiner Sicht kann es also nur eine Life-Balance sein – sei im Gleichgewicht mit deinem Leben.

- „Es kann nur eine Life-Balance sein – sei im Gleichgewicht mit deinem Leben.“ - Ralf Althoff

Sie fragen: „Warum arbeiten wir? Was ist der Wert von Arbeit?“ Mir ist absolut klar, dass es als Gesamtpaket passen muss.

Es dreht sich alles um Life-Balance

Die meisten von uns arbeiten derzeit dort, wo wir leben, wo wir essen. Unsere Kinder spielen um uns herum, wir verbringen unsere Pause gemeinsam mit der Familie. Wir können bestimmen, wann wir mit der Arbeit beginnen, eine Pause machen, oder sogar, ob wir mitten im Arbeitstag einkaufen oder joggen gehen. Bei all diesen Veränderungen, die uns widerfahren sind, würde ich sagen:

Es ist an der Zeit, dass wir uns von der Work-Life-Balance verabschieden.

Der richtige Ausdruck lautet LIFE-BALANCE – wir müssen unser Leben im Allgemeinen ausbalancieren, um belastbar zu sein und unsere Ziele glücklich zu erreichen. Und wenn wir eine gute Life-Balance haben, läuft die Arbeit besser und leichter, weil sie jetzt in unser Leben integriert ist.

Drei wichtige Aspekte spielen eine große Rolle bei der Balance deines Lebens: der mentale, der Ernährungs- und der körperliche Aspekt.

Resilienz: Der Schlüssel zur Life-Balance

Der mentale Aspekt baut auf Resilienz auf. Resilienz ist der Schlüssel zur Life-Balance. Ein sehr wichtiger Aspekt hierbei ist die Selbstliebe, denn wer sich selbst liebt, hat jenes Selbstbewusstsein, das ihm/ihr hilft, Konflikte, Stress und die Zeit klar zu meistern. Es wird dich dazu bringen, einfach nein zu sagen, wenn du es willst.

Bei Life-Balance geht es nicht nur um ein paar Kurse, die du absolvierst, es geht um eine langfristige Transformation, eine ganzheitliche Integration eines gesunden Lebensstils, geistig und körperlich in dein Leben.

Deine Ernährung und welche Vitamine du täglich zu dir nimmst, sind wichtig, auch wenn du keine Zeit hast zu kochen.

Es geht um das schnelle Training, mit dem du in wenigen Minuten Herz, Rücken und den ganzen Körper fit für die täglichen Herausforderungen machen kannst. Zehn Minuten Bewegung am Tag können mehr als genug sein – wusstest du das?

Auf der Couch verlangsamen sich der Körper, die Atmung, der Blutdruck und der Herzschlag, aber die Muskeln sind immer noch unter Spannung und die zuvor ausgeschütteten Stresshormone zirkulieren weiter im Körper. Durch Bewegung werden jene Hormone (Edorphine und Sertonin) produziert, welche die Stresshormone neutralisieren.

Wenn der Körper ständig Stresshormone produziert und aufgebaute innere Anspannung nicht abbauen kann, geraten wir in einen dauerhaften Alarmzustand.

Nicht nur das, wenn du Sport betreibst und dich bewegst, produziert dein Körper Endocannabinoide, die einen großen Einfluss auf dein Glücksgefühl und deine Zufriedenheit im Leben haben. Studien haben gezeigt, dass sie helfen, dich widerstandsfähiger gegen Angstgefühle und Panikattacken zu machen. Das ist übrigens dieselbe Substanz, die in Cannabis enthalten ist.

Ich lade dich ein, dich mit dem Life-Balance-Konzept zu beschäftigen, denn genau das werden wir in der nächsten Zeit brauchen, um die Herausforderungen zu meistern, vor denen wir stehen werden.

Korayem Razik

Unternehmens- und Resilienzcoach/ Gründer und CEO von U-Grow GmbH

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